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Beitrag von Jens Wienströer

 
Das kostbarste Gut in Siegburg ist Platz. Die Zeithstraße ist die Durchgangsstraße in Siegburg mit dem größten Platzangebot. Dadurch eröffnen sich auf der Zeithstraße für die Verkehrsplanung Möglichkeiten, die es anderswo nicht gibt.

Der stadteinwärts verlaufende Radweg wurde vor einiger Zeit durch einen Schutzstreifen auf der Fahrbahn ersetzt. Dort konkurrieren nun wieder Autofahrer und Radfahrer um den knappen Platz. Autofahrer fühlen sich genervt, Radfahrer werden regelmäßig zu nah überholt, fühlen sich unsicher. Eltern lassen ihre Kinder hier erst gar nicht mit dem Rad fahren. Dabei ist die Zeithstraße auch ein Schulweg für viele Schüler der anliegenden Gesamtschule und des Gymnasiums.

Die aktuelle Lösung wird weder den Autofahrern noch den Radfahrern gerecht und verhindert effektiv Radverkehr. Deshalb fordern wir:
  • Strikte Trennung von Fußverkehr, Radverkehr und Autoverkehr sowohl stadtauswärts als auch stadteinwärts im Zuge der Erneuerung der Zeithstraße.
  • Bau geschützter Radstreifen, welche durch bauliche Maßnahmen (z.B. Längsbalken, Poller, Baken) klar von der Fahrbahn getrennt sind, sich auf Fahrbahnniveau befinden (kein Auf und Ab an Ausfahrten) und ausschließlich dem Radverkehr und E-Scootern dienen.
  • Stückweise Verlagerungen des Radwegs auf die Fahrbahn sind immer gefährliche Stellen und daher möglichst vollständig zu vermeiden.
Auf weiten Teilen der Zeithstraße besteht diese einmalige Möglichkeit. Damit wäre allen Verkehrsformen und der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer am besten gedient.

Grundsätzlich sollte die Straße so umgebaut werden, dass man auch seinen Kindern und Enkeln zutraut, sie mit dem Fahrrad zu nutzen.

Zudem fordern wir die Verbesserung der Situation kurz vor dem Kreisverkehr in Stallberg Kirche. Hier endet der Radweg aktuell abrupt, Radfahrer müssen auf die Straße wechseln (siehe Foto). Die Stelle ist besonders gefährlich, da kaum ein Autofahrer damit rechnet.

Jens Wienströer (ADFC Siegburg)
Sebastian Gocht (Sprecher)
Felix Franke (stellv. Sprecher)

 
Anmerkungen:

Es gibt einen Grund, warum der Radweg in einen Schutzstreifen umgewandelt wurde: Die Ausfahrten von Penny-Markt und vom BMW-Händler sind ein Unfallschwerpunkt. Durch die Verlegung auf die Fahrbahn sollen die Radfahrer sichtbarer werden. Die Sichtbarkeit mag sich verbessert haben, aber es ergeben sich neue Risiken (Überholabstand) und mindestens das subjektive Sicherheitsgefühl ist für Radfahrer auf einem Schutzstreifen deutlich schlechter als auf einem separaten Radweg.


Die Unfallschwerpunkte lassen sich auch auf andere Weise entschärfen. Etwa durch:
  • Beschilderung und Warnleuchten an den problematischen Ausfahrten, um Autofahrer für den Radverkehr zu sensibilisieren.
  • Schaffen einer für Autofahrer gut sichtbaren Trennlinie zwischen Fußweg und Radweg, indem der Radweg auf Fahrbahnniveau abgesenkt wird, während der Fußweg durch ein Hochbord getrennt wird.
  • Schaffen einer sichtbaren und baulichen Trennung zwischen Radweg und Fahrbahn – geschützter Radstreifen –, die von KFZ-Verkehr und Radfahrern nicht überfahren werden darf (durch Poller, Baken oder geeignete Trennelemente aus Gummi oder Beton).
  • Warnschilder für die Radfahrer vor den Unfallschwerpunkten („Langsam fahren!“ oder „Achtung Unfallstelle!“ am besten mit Piktogrammen, da auch für Kinder lesbar)
  • Geschwindigkeitskontrollen und/oder -beschränkungen für den KFZ-Verkehr.
 

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